Im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh, 140 Kilometer südlich von Delhi, liegt eine bukolische Gegend namens Braj, auch Vraja genannt. Ihre ländliche Idylle übt auf die Besucher
dieser heiligsten aller Vaishnava-Pilgerstätten einen unwiderstehlichen Reiz aus.
Nach Aussage der Vaisnava-Schriften ist das spirituelle Braj (und die anderen spirituellen Welten, die von Braj ausgehen) die Urheimat aller Lebewesen, von der sie seit dem Anfang der Schöpfung
getrennt sind. Seit Anbeginn der Zeiten sehnt sich der Mensch nach einer vollkommenen Heimat - ob nun Paradies, Elysium oder Shangri La genannt -, einem Ort, wo sein ursprünglicher Zustand des
Friedens und des Glücks wiederhergestellt wird. Das irdische Braj, das mit seinen tausenden Tempeln und Heiligen eine spirituelle Enklave in unserer Welt darstellt, erfüllt diese Sehnsucht all
denen, die dort Zuflucht suchen.